Universitätsbibliothek Graz, A

Herausragend vereint

Am Campus der Karl-Franzens-Universität Graz entstand eine eindrucksvolle Begegnungs- und Studierstätte: Die neue Uni-Bibliothek vereint stimmig Altes und Neues. Neben VISS Fassade sorgen diverse Türen und Fenster der Reihe Janisol für Schutz und Sicherheit.

Bildungsbauten prägen die Gesellschaft und ihre Zukunft, sie entscheiden mit über die Qualität des Lernens und Forschens. Wo sich anspruchsvolle Bildung mit entsprechenden architektonischen Gegebenheiten vereint, ebnet sich im Idealfall ein fruchtbares Feld für die Ausbildung zukunftsfähiger Persönlichkeiten.

Im Wissen um diese Zusammenhänge optimiert die Universität Graz ihre bauliche Infrastruktur kontinuierlich: Mit der Sanierung und Erweiterung der Bibliothek hat die Bundesimmobiliengesellschaft BIG als Bauherr eine repräsentative, zeitgemäss ausgestattete Bibliothek geschaffen, die modernsten Forschungsstandards gerecht wird.
Zudem ist sie ein Paradebeispiel für die gelungene Kombination vermeintlicher Gegensätze: Historische Gebäude wurden um modernste Architektur ergänzt, Theorie trifft Praxis und Wissenschaft trifft Kunst. Die von der BIG beauftragte internationale Ausschreibung erfolgte im Frühling 2015. Am Wettbewerb beteiligten sich 35 Büros aus ganz Österreich sowie zwei aus Deutschland. Aus den fünf zugelassenen Projekteingaben wurde schliesslich der Vorschlag des Grazer Architekturbüros Atelier Thomas Pucher als Siegerprojekt ermittelt. Nach rund drei Jahren Bauzeit eröffneten am 26. September 2019 die Universität Graz und die BIG die neue Universitätsbibliothek.
Ein transparentes Atrium aus dem Stahlprofilsystem Jansen VISS Fassade verbindet Bibliothek und Hauptgebäude der Universität neu zu einer Einheit.

Zentrum des Universitätscampus

Die Bibliothek erhielt durch die Umgestaltung ein völlig neues Aussehen, das vor allem durch den weit vorkragenden, zweigeschossigen Glasbalken geprägt wird. Dieser wurde auf den historischen Lesesaal aus dem Jahr 1895 aufgesetzt. Durch den Abriss des Zubaus aus den 1970er-Jahren wurde die historische und denkmalgeschützte Fassade an der Nordseite der Bibliothek freigespielt. Davor entstand ein grosser überdachter Platz. Dessen städtebauliche Wirkung auf diesen zentralen Bereich des gesamten Campus wurde von der Jury in ihrer Begründung des Entscheids besonders hervorgehoben.

Das neue Gebäude wird den Anforderungen einer Bibliothek des 21. Jahrhunderts gerecht. Es vereint unterschiedliche Baukörper, Funktionen, Räume und Stile zu einem homogenen Ensemble. Architekt Thomas Pucher verband zudem Bibliothek und Hauptgebäude mit einem transparenten Atrium und fügte das über Jahrzehnte gewachsene Konglomerat an Ergänzungen und Anbauten zu einem grossen Ganzen zusammen. Die Intention, die ursprüngliche Bibliothek und den historischen Teil des Gebäudes herauszuschälen, ist gelungen. Das Zusammenfügen der Gegensätze zwischen dem unter Denkmalschutz stehenden Bestand und dem Neubau dient den Besuchenden als Inspiration, während das Bibliotheksgebäude das neue Zentrum des Universitätscampus bildet. Das neue Atrium übernimmt die Funktion als Eingangs-und Veranstaltungshalle und dient als zentraler Vekehrsknotenpunkt mit Zugängen aus dem Norden und dem Süden sowie vom Universitätshauptgebäude. Von hier aus gelangen die Studierenden sowohl in den Hörsaal als auch zu den Servicestellen der Bibliothek. Sie erreichen ausserdem die Benutzerarbeitsplätze im Lesesaal und in den neuen Obergeschossen im Glasbalken.

So sind erstmalig die Gebäudeteile mit mehr als 11.000 Quadratmetern zu einer Einheit zusammengewachsen. Dazu wurden in den vergangenen drei Jahren 4000 Kubikmeter Erde bewegt, 4200 Kubik Beton in Form gegossen, 400 Tonnen Stahl sowie 3500 Quadratmeter Glas verbaut. Die Investitionssumme belief sich auf rund 28 Millionen Euro.
4000
Kubikmeter Erde bewegt
4200
Kubik Beton in Form gegossen
400
Tonnen Stahl verbaut
3500
Quadratmeter Glas verbaut

Sachliche Glasfassade

Der Neubau ist geprägt durch eine klare, sachliche Formensprache – und viel Glas. Dabei kamen diverse Profilsysteme von Schüco und Jansen zum Einsatz. So beispielsweise das Fassadensystem Jansen VISS Fassade, das sich hervorragend für hochwärmegedämmte Fassaden-konstruktionen mit Passivhauszertifikat für jede Anwendung eignet, sowohl bei Neubauten als auch beim Bauen im Bestand. Entsprechend den statischen Erfordernissen, den Scheibengrössen oder den Füllelementdicken können die technisch und wirtschaftlich optimalen Komponenten aus dem Systembaukasten ausgewählt werden.
Auf dem neuen Uni-Campus kamen auch die Brandschutztüren Janisol C4 EI60 und Janisol 2 EI30 zum Einsatz. Das hochwärmegedämmte System Janisol HI wurde für Türen und Fenster ohne Brandschutzeigenschaften verbaut. 
Durch den weit vorkragenden, zwei-geschossigen Glasbalken, der auf den historischen Lesesaal aus dem Jahr 1895 aufgesetzt wurde, erhielt die Bibliothek ein völlig neues Aussehen.
Für ein angenehmes Raumklima sorgen thermisches Glas nach dem neuesten Stand der Technik, Blendschutz und Belüftung. Auf nachhaltige Bauweise und ökologische Energieformen wurde grosses Augenmerk gelegt. Das Gebäude ist mit effizienter Wärmerückgewinnung und energiesparender LED-Beleuchtung ausgestattet, die sich am Tageslicht orientiert. Die 630 Quadratmeter grosse Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes liefert seit Mai 2019 Energie fürs Universitäts-Stromnetz; sie produziert rund 180.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Christa Neuper, die Rektorin der Universität Graz, fasst die Qualitäten der neuen Bibliothek wie folgt zusammen: „Exzellente Wissenschaft braucht exzellente Infrastruktur. Die neue Universitätsbibliothek entspricht allen Anforderungen, die eine Bildungs- und Forschungsinstitution des 21. Jahrhunderts braucht. Dazu zählen attraktive Lernplätze, Zugang zu digitalen Medien und moderne Technik im Hörsaal – passend zum zukunftsweisenden Motto der Universität Graz: We work for tomorrow!“ (GB)
630
Quadratmeter grosse Photovoltaik-Anlage
180000
Kilowattstunden Strom
pro Jahr
Bautafel
BAuherr
Architekten und Fachplaner
Metallbau
Stahlprofilsysteme
FOTOGRAFIE
© Alukönigstahl / GYÖRGY PALKÓ